willkommen im 

welt:raum
saarbrücken

was ist welt:raum?

Der welt:raum ist momentan ohne eigenen Raum. 
Doch die Idee lebt Dank des Fördervereins und ehrenamtlichen Engagements weiter. 
welt:raum ist so auch weiterhin 
... ein Ort, der alle Menschen willkommen heißt. 
... ein Ort, an dem ich mich einbringen kann.
... ein Ort einer Kirche, die für die Menschen da ist.
weitere Infos

wo ist der welt:raum?

Momentan ist der welt:raum ohne eigenen Raum. Doch es gibt ihn weiter. 
Wo, wann und wie - darüber gibt u.a. diese Homepage Auskunft.

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mitmachen im welt:raum

Der welt:raum ist nie fertig.

Er ist ein spannender Ort, da er sich mit den und durch die Menschen, die sich einbringen, gestaltet und verändert. 
Deshalb braucht der welt:raum auch Menschen, die sich einbringen und dabei selbst entscheiden, wie sie dies tun möchten.
mitmachen

welt:raum blog
von dr.in martina fries 30. September 2025
Am 30. August 2025 hat der welt:raum seine Türen zum letzten Mal am Sankt Johanner Markt geöffnet. Es war ein trauriger und schöner Tag, da so viele Menschen da waren, um "Farewell" zu sagen. Hier die Gedanken der Hauptamtlichen zur Schließung: "Wir haben uns letzte Worte vorgenommen und angekündigt. Und obwohl ich immer noch hoffe, dass es dann vielleicht doch nur vorletzte Worte sein werden – bezogen auf den welt:raum als Konzept oder Idee – so sind es letzte Worte bezogen auf diesen Raum. Es ist offen ob und wie es weitergeht mit dem welt:raum. Eins aber ist sicher: es wird anders. Anders, das ist ein Adjektiv, das den welt:raum gut beschreibt. Als ich 2015 den Auftrag bekam, das Angebot der Innenstadtpastoral zu überprüfen, hatte ich mich zuvor intensiv mit der Theorie der Heterotopien von Michel Foucault beschäftigt. Diese besagt, dass jede Gesellschaft Andersorte braucht - Andersorte sind Orte, die Dinge bestätigen, verstärken, aber vor allem Überraschendes bieten und Alltägliches unterbrechen. Theologisch gesprochen: Platz für das Transzendente lassen und/oder öffnen. Anders als die Utopien, die keinen Ort haben und deshalb auch nicht überprüft werden können, haben die Heterotopien einen Platz. Es gibt sie nur, wenn sie einen Ort haben, wenn man sie auf einer Landkarte einzeichnen kann. Entscheidend für einen Heterotopos ist außerdem, dass er sich in Kontakt zu dem Raum befindet, zu dem er gehört. Dass er von diesem abhängig ist und diesen mitgestaltet. Deshalb wurde aus st. glauben am markt der welt:raum. Weil es nicht um ein fertiges Angebot gehen sollte, das so an jedem anderen Ort hätte angeboten werden können, sondern um eine Begegnung zwischen dem Ort und dem Sankt Johanner Markt, um eine wechselseitige Entwicklung, um einen Raum für die Welt, in dem sich die Welt treffen kann. Für mich als Theologin war der Versuch, den Ort als Andersort stark zu machen, der Test, ob die Kirche überhaupt noch gebraucht werden kann von der Welt. In 9 Jahren hat der welt:raum bewiesen, dass das so ist: die Welt kann die Kirche brauchen an Orten, die wie er funktionieren: zum Beispiel offen, gegenwärtig, sich schenkend, lernend, sich riskierend. Bezogen auf die Kirche wurde deutlich: nur wenn diese sich an Andersorten einlässt auf die Rhythmen der Menschen, sich riskiert und verschenkt, kann sie so Kirche sein, wie das Zweite Vatikanische Konzil und auch die Synode im Bistum Trier gefordert hat: an der Seite der Menschen. (Martina Fries) Seit zweieinhalb Jahren bin ich mit einem Anteil von 20% im welt:raum, nachdem das Bistumsprojekt Tante Anna in Sulzbach geschlossen wurde. Lange Zeit davon war ich beim Offenen Betrieb freitags da und wer da so alles freitags an einem Tisch zusammen kommt, dass ist ein Beispiel dessen, was sich im welt:raum ereignet. Freitags gibt es Waffeln, das macht es natürlich noch attraktiver. Da ist die junge Familie, die sich auf die Waffeln freut und Zeit in der Spieleecke verbringt. Der Opa mit seinem Enkel, der regelmäßig hier seinen Kaffee trinkt, wären der Enkel mit der Ritterburg spielt. Da kommen Menschen, die sich an den großen Tisch setzen uns sich freuen, einen Gesprächspartner zu finden. Man teilt Freud und Leid und oft die ganz normalen Geschehnisse aus dem Alltag. Für manchen ist es der einzige Moment am Tag, dass er einen Gesprächspartner findet. Der eine oder die andere kommen aus dem Umfeld der „Tagsüber Wohnungslosen“ und ab und an erwische ich mich bei dem Gedanken, ob die Waffel das einzig Warme ist, das sie heute in den Bauch bekommen. Dazwischen kommen Besucher*innen unserer Ausstellungen, andere, die gern bei uns ein Plakat aufhängen wollen, andere haben konkrete Fragen ober kommen zu den Konzerten. Und natürlich netzwerken. Präsent sein im Umfeld und in der Stadt. (Tina Wagner) Der welt:raum war ein Ermöglichungsort, in dem Themen und Menschen Platz fanden, die diesen sonst vielleicht nicht gehabt hätten. Es war ein Ort der Begegnung, nicht zuletzt zwischen solchen Menschen, Gruppen und Organisationen, die sich ohne den welt:raum nie begegnet wären. Es war ein Ort des zivilgesellschaftlichen, kirchlichen, ehrenamtlichen Engagements. Es war ein Ort von Kunst und Kultur. Es war ein Ort mitten in der Stadt, der unverzweckt und ohne Konsumzwang genutzt werden konnte. (Martina Fries) In meiner Tätigkeit als Seelsorgerin war das Diakonische immer die Basis. „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts.“, so der ehemalige französische Bischof Jacques Gaillot. Auch im Rahmen der Ausbildung zur Pastoralreferentin im Bistum Trier war die Diakonie stets ein zentrales Glaubwürdigkeitskriterium pastoralen Handelns. Vor einigen Jahren gab es im welt:raum in der Reihe der Veranstaltungen „kab im welt:raum“ ein Treffen mit Kolleg*innen aus der Gemeinwesenarbeit. Auf die Frage, warum Menschen sich für Themen gewinnen lassen, kam als klare Antwort: wenn es für sie lebens-not-wendig“ ist. Also wenn es ihr Leben in einer schwierigen Situation zum Guten wendet. Einfach, konsequent und konkret. Ich bin davon überzeugt, dass hier ein Ort war, an dem es gelungen ist, einen Raum zu eröffnen für die menschliche Existenz und ihre Bedürftigkeit. (Tina Wagner) Die Kirche hat hier einen Habitus des demütigen sich Anbietens und des Seins auf Augenhöhe gelebt und gelernt. Schade, dass dieser nie wirklich mehrheitsfähig wurde und daher nun nicht weiter finanziert wird. Über dieses ernüchternde theologische und institutionelle Resümee hinaus, sehe ich jedoch Zukunft. Denn das, was der welt:raum war, das kann weitergehen durch die, die auch bisher den welt:raum gestaltet haben: Auch ohne Ort kann ich Menschen offen und freundlich begegnen, kann ich mich einsetzen für Demokratie, ein friedvolles Zusammenleben und die Würde jedes Menschen. Ich hoffe, dass sie alle so welt:raum:abenteurer*innen bleiben. Ich habe überlegt, welche Highlights es für mich in den zurückliegenden 9 Jahren gab. Es gibt Dinge, die mir vor anderen einfallen, die aber nicht wichtiger waren als andere, die ich vielleicht auch schon vergessen habe. Wirklich alles und jede und jeder war bedeutsam, hat den welt:raum gestaltet, geprägt, weiterentwickelt. Und für alles bin ich wirklich dankbar. Nicht nur heute, aber heute besonders denke ich auch an die, die gerne hier gewesen wären, wenn sie es könnten. Danke für alle und alles! (Martina Fries)" Außerdem gab es am 28.8.2025 einen Artikel der Saarbrücker Zeitung: Und auch dem Saarländischen Rundfunk war der Farewell-Tag einen Beitrag wert:
von Dr.in Martina Fries 16. August 2025
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von dr. martina fries 22. Juni 2025
Wo sind sie gerade? Am Frühstückstisch? Im Auto? Am Bügelbrett? Am Herd? „Wo bist du?“ ist die erste Frage G*ttes an den Menschen. So erzählt es die biblische Schöpfungsgeschichte. Wo ich bin, beeinflusst wer ich bin und was ich für Möglichkeiten habe. Im welt:raum, einem Ort von Kirche am Sankt Johanner Markt in Saarbrücken gibt es gerade eine sehr beeindruckende Ausstellung. Die ukrainische Künstlerin Olena Chelnokova verbindet ihre Bilder mit dem Ort. Sie sagt: „Meine Serie (…) hat ihren Platz in einer (…) Umgebung gefunden, die auf wundersame Weise das Wesen meiner Werke widerspiegelt – im welt:raum. Dieser physisch kleine, aber im Gefühl grenzenlose Ort vereint Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt. Viele von ihnen sind Geflüchtete, die durch den Krieg gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen. Es ist ein besonderer Ort, an dem sich Kulturen begegnen und Schicksale kreuzen.“ Wo etwas ist beeinflusst immer, wie etwas ist. Wo ich bin, beeinflusst wer ich bin. Das gilt für Kunstwerke genauso wie für mein ganz alltägliches Leben genauso wie für die Kirche. Der welt:raum ist für mich ein gutes Beispiel dafür. Hier ist die Kirche, die von sich sagt, dass sie an der Seite der Menschen stehen will, genau dort. Hier öffnet sich ein Raum, der Menschen und Themen miteinander verbindet, die sich sonst wahrscheinlich nie getroffen hätten. Hier entwickeln sich alle Beteiligten miteinander weiter. Hier hat die frohe Botschaft des Glaubens einen Ort. Mich hat der welt:raum sehr geprägt. Ich habe gelernt, sehr genau darauf zu achten, wo ich bin und welche Orte ich aufsuche. Wo planen sie heute zu sein? SR Zwischenruf
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